Denn ich kann sie nicht finden. Oder besser gesagt, konnte. Hab sie wieder gefunden. Aber sie hatte sich echt gut versteckt. Zwischen Alltagstrott und Besucherwahnsinn habe ich sie fast einen Monat nicht finden können, das kleine Biest. 

Also habe ich mich ganz unschuldig ins Nähzimmer gesetzt - was ich nach 3 Wochen Besuch endlich wieder zurück erobert hatte. Und dann habe ich da gewartet und gedoodelt. Und als ich so am zeichnen bin, siehe da. Da kraucht sie hervor, ganz langsam. Also haben wir zwei uns darauf geeinigt erstmal ein kleines Projektchen nur für uns zu machen. Dafür haben wir dann ein paar Streifenreste genommen, weil das maritime Muster gerade so gut zur Jahreszeit und Stimmung passte. Und um etwas Spannung rein zu bekommen, wollten wir beide außerdem mal eine neue Technik ausprobieren. Und siehe da, auf einmal waren wir wieder ein Herz und eine Seele, meine Motivation und ich. Chaka.

Die Wahl fiel auf die Flying Geese Technik. Weltberühmt und doch recht simpel umzusetzen, hatte ich bisher einfach noch keine Gelegenheit und Muse. Für meine neuen Blöcke allerdings perfekt. Und so gehts:

1. Ihr braucht 1 Rechteck, dass ohne NZG doppelt so lang wie breit ist. Meins hat die Maße 5,5x2,75 Inch. Mit NZG habe ich also ein Rechteck von 6x3,25 Inch zugeschnitten.

Zusätzlich werden 2 Quadrate benötigt, die der kurzen Seite eures Rechtecks entsprechen. Bei mir war das also 3,25x3,25 Inch, die NZG ist bereits enthalten.

2. Auf jedes Quadrat zeichnet ihr nun eine Diagonale ein. Ich habe dabei mein Patchwork Lineal zur besseren Orientierung verwendet. Tipp: Legt das Lineal nicht genau auf die beiden gegenüberliegenden Ecken, sondern 1,2 mm seitlicher. Damit zeichnet ihr eure Diagonale automatisch ganz präzise von Ecke zu Ecke.

3. Die Quadrate mit den Diagonalen werden nun Dach-artig angeordnet.

4. Ihr nehmt euch ein Quadrat und legt es rechtsbündig auf das Rechteck. Wie gesagt, die Diagonale sollte - wie ein Dach - von rechts unten nach links in die Mitte zeigen. Festnähen mit normalem Geradstich. NZG ist 1/4 Inch.

5. Mit Hilfe des Patchworklineals den überschüssigen Stoff überhalb eine 1/4 Inch NZG abschneiden.

6. Das Stoffdreieck (ehemals das Quadrat) links von der Naht nun umklappen, so dass ihr wieder ein Rechteck in eurer Originalgröße erhaltet. Bügeln.

7. Genauso verfahren wir mit der linken Seite. Das Stoffquadrat linksbündig (die Diagonale zeigt von links unten nach rechts in die Mitte) auf das Rechteck legen. Weiter machen wie in Schritt 5. und 6.

Meine Motivation und ich haben ein bisschen herum probiert, was man nun mit so einem Flying Geese Block machen könnte. Und heraus kamen dabei ein einfaches Strandhäuschen oder Haus sowie ein Fisch. Beide Blöcke haben nur das Quadrat und Flying Geese als Basis und sind daher super schnell genäht und absolut easy! Also auch für Anfänger geeignet.

Ganz kurz noch eine Anmerkung zur Stoffauswahl, und dann erzähle ich euch, was ich aus den Blöcken mache.

Also, wie ihr seht habe ich einfach Stoffreste-Streifen aneinander genäht und daraus meine Quadrate und Rechtecke zugeschnitten. Da die Blöcke sehr einfach gehalten sind, eignen sie sich super um Reste zu verwerten. Einfach ganz crazy Reste aneinander nähen und zuschneiden. Je bunter desto besser. Finde ich.

Auch Uni Stoffe in verschiedenen Nuancen kann ich mir vorstellen, so mit Farbverlauf. Hm...ausprobieren. Seid kreativ und tobt euch aus!

Eeeeeiiiiiiinnnnn KISSEN! Uuuhhhh...naja, nicht so spannend. Aber wie gesagt, Motivation und ich, wir brauchen jetzt mal was Entspannendes. Und außerdem habe ich mich entschieden, endlich mal das Quilten von Hand auszuprobieren. Da bin ich schon ganz heiß drauf. Ich berichte.

Und natürlich wäre ich nicht ich, wenn ich nicht schon tausend weitere Ideen für diese Blöcke hätte. Weitere Formen, ein Quilt, etc...aber das wird eine neue Geschichte. Jetzt heißt es erstmal Fingerhut suchen...wo habe ich denn den hingepackt? Motivation, hast du zufällig meinen Fingerhut gesehen? 

Happy Quilting, eure Antje